Nach 6 Jahren endet der Streit mit der Gemeinde glücklich und die Gerechtigkeit siegt
Wer erinnert sich noch an den Beitrag vom 03. Oktober 2020? Genau, da ging es um zwei Rollstuhlfahrer im Kampf gegen die Ungleichheit. Eine der beiden Personen war Concetta Tatti aus Gröbenzell. Die 44-jährige sympathische und lebensfrohe Frau wollte nur das, was für andere selbstverständlich ist: Die Terrasse ihrer Wohnung nutzen – aber das sahen Nachbarn und Gemeinde etwas anders. Damals konnte man nur hoffen, dass die Gerechtigkeit siegt, denn es sah echt heikel aus. Zu der Zeit handelte es sich um einen Disput, der schon 5 ½ Jahre anhielt.
Grund war lediglich, dass die Gröbenzellerin über den Kiesboden Holzdielen verlegen ließ. Diese wurden nicht nur einfach aufgelegt, sondern durch einen Fachmann verlegt, wodurch auch der Ablauf von Wasser gegeben war.
2017 kam es sogar zu einer Klage, in der Concetta aufgefordert worden war, die Terrasse teilweise zurückbauen zu lassen. Die Barrierefreiheit sollte also verschwinden, um Platz für Barrieren zu schaffen.
6 Jahre im Clinch, aber die Gerechtigkeit siegt am Ende eben doch
Die Mieterin wurde aufgefordert, selbst wieder für eine bedingte Nutzung der Terrasse zu sorgen. Der Anwalt, Hans Böhmer, der sich dem Fall und Concetta annahm, sah die Situation aber anders. Die Meinung teilten nicht nur die beiden, sondern auch zahlreiche Menschen, die von der Aktion Wind bekommen hatten. Darunter auch Monika Baumgartner, Bekannte des Anwalts. Gemeinsam mit der Schauspielerin und Hilfe der sozialen Medien starteten sie eine Petition. Binnen kurzer Zeit kamen zahlreiche Unterschriften zusammen, die sie bei der Gemeinde erreichten. Unzählige Menschen waren der Meinung, dass die Gerechtigkeit siegen müsse.
Grundlage war der Aspekt der Gleichberechtigung, der laut Tattis Anwalt nicht einbezogen wurde. Der Umbau würde niemanden beeinträchtigen, keine Wertminderung hervorrufen und nur für Gleichheit sorgen. Warum sollte sie auch nicht die Terrasse so wie die anderen Nachbarn nutzen können?
Zwei Monate geschah nichts von Seiten der Gemeinde, was Concetta dazu veranlasste, Klage einzureichen.
Glückliche Einigung hoffentlich ein Wink
Nach sechs Jahren Rechtsstreit haben sich die Parteien geeinigt. Die Terrasse darf bleiben und der Frühling kann kommen. Die Geschichte von Concetta zeigt, dass am Ende eben doch die Gerechtigkeit siegt. Selbst, wenn sich die Strapazen über sechs Jahre hingezogen hatten, hat es sich ausgezahlt. Was für manche Menschen selbstverständlich ist, ist es für andere wiederum nicht. Dabei geht es um die gleichen Rechte und nicht mehr als Gleichberechtigung.